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Die Befürchtung bestand von Anfang an, dass der Landkreis mit weiteren Mastställen belastet wird, denn die Mega-Mastanlage in Wietze will mit Schlachtvieh gefüttert werden. Nach den ersten Genehmigungen hat sich einiges verändert, die Möglichkeiten der Verwaltungen auf Einbau von Filteranlagen und Forderung von weiteren Gutachten sind besser geworden. Auch die Hürden für eine Umweltverträglichkeitsprüfung sind niedriger angesetzt. Wir gehen davon aus, dass auch die Genehmigungsbehörde alle rechtlichen Möglichkeit ausschöpft, um dieser struturelle Entwicklung einen Riegel vor zu schieben. gez. Doris Meyermann
Pressespiegel:
PAZ 14. Juli 2012 |
Großer Hähnchenstall in Wendesse geplant
Landwirt Erich Hansen möchte in der Peiner Ortschaft Wendesse neben dem bestehenden Hähnchenmast-Stall (39?000 Tiere) einen weiteren Stall für 45?000 Hähnchen bauen. Das wären dann insgesamt 84?000 Tiere. Die Grünen und die Bürgerinitiative gegen Hähnchenmast in Wendesse wollen sich dagegen wehren. wendesse. Doris Meyermann von den Grünen im Kreis Peine, die auch stellvertretende Landrätin ist, sagte gestern: „Ich habe wegen der aktuellen Hähnchenmast-Problematik eine Anfrage bei der zuständigen Kreisverwaltung gestellt und dabei erfahren, dass in Wendesse ein weiterer Maststall geplant ist. Wir sind natürlich als Grüne entschieden dagegen und werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, damit der zweite Stall nicht genehmigt wird.“ Die PAZ hat auch nachgefragt – und Kreis-Sprecher Henrik Kühn bestätigte: „Im Fachdienst Umwelt sind erste Unterlagen für eine geplante Erweiterung der Hähnchenmast-Anlage in Wendesse eingegangen. Ein formaler und vollständiger Antrag liegt jedoch noch nicht vor.“ Auch der betroffene Wendesser Landwirt Erich Hansen, der bereits einen Maststall mit 39?000 Tieren betreibt, sagte: „Ja, es stimmt, das Interesse ist da. Der Verkauf von Hähnchenfleisch läuft so gut, dass ich gerne einen zweiten Stall für etwa 45?000 Tiere bauen würde. Ich habe noch keinen Antrag beim Kreis Peine gestellt, aber bereits meine Unterlagen eingereicht.“ Der zweite Stall soll direkt neben dem bestehenden am Wendesser Ortseingang gebaut werden und etwa 2000 Quadratmeter Fläche haben. Hansen geht davon aus, dass die Genehmigung wieder etwa ein Jahr dauern werde und der Bau selbst vier Monate später fertig sein könne. Die Kosten sollen weniger als einer Million Euro betragen. Heike Kubow von der Bürgerinitiative gegen Hähnchenmast kündigte Widerstand an: „Wir sind entsetzt und werden juristisch alles prüfen lassen. Wir wollen diesen zweiten Stall unbedingt verhindern – natürlich auf legalem Weg.“ tk
Peiner Nachrichten vom 17.7.2012
Bekenner-Mail soll zu den Tätern des Anschlages auf die Mastanlage führen
Hähnchenmast-Betreiber plant Ausbau auf 84 000 Mastplätze - Bürgerinitiative kündigt Widerstand an
Von Jens Radulovic
WENDESSE. Nach den Farbschmierereien auf der Hähnchenmastanlage von Erich Hansen in Wendesse (wir berichteten) sucht die Polizei nach den Urhebern einer Bekenner-E-Mail. Hintergrund des Anschlages könnten Pläne Hansens zur Erweiterung der Anlage sein.
Natascha Aust, Sprecherin der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, sagt auf Anfrage unserer Zeitung: "Wir können derzeit weder zur Schadenshöhe noch zur Anzahl der gestorbenen Küken etwas sagen."
Die Polizei gehe von der Echtheit einer vorliegenden Bekenner-E-Mail aus. "Wir versuchen über den Provider herauszufinden, wer die Mail abgesetzt hat und von wo", sagt Aust. Im Schreiben werde darauf Bezug genommen, dass Hansen eine weitere Halle bauen wolle. Ob dies das Motiv für die Tat zum jetzigen Zeitpunkt sei, sei noch unklar.
Hansen bestätigt, er plane eine Anlage auf rund 2000 Quadratmetern direkt neben der vorhandenen. Sie solle bis zu 45 000 Hähnchen fassen. Von dem Farb-Anschlag will er sich nicht einschüchtern lassen. "Es kann ja nicht sein, dass Leute, die sich außerhalb des Rechts bewegen, sich mit solchen Mitteln durchsetzen."
Den Schaden könne er noch nicht beziffern. Zur Ermittlung sollte sich noch gestern ein Gutachter die mit einer Parole beschmierte Photovoltaikanlage ansehen. "Wenn die Täter auf den Modulen rumgetrampelt sind, könnten sie dort Haarrisse verursacht haben." Bei einem Totalschaden der 160-Kilowatt-Anlage wäre der wirtschaftliche Schaden enorm, sagt Hansen.
Landkreis-Sprecher Henrik Kühn bestätigt: "Es liegt von Herrn Hansen nun ein Antragsentwurf vor, hier wird zunächst die Vollständigkeit geprüft." Hansens Pläne lösten ein "großes" Genehmigungsverfahren aus. "Der wesentliche Unterschied zum vereinfachten Verfahren ist die Öffentlichkeitsbeteiligung. Bei Masthähnchen liegt die Grenze bei 40 000 Tierplätzen." Stünden mehrere Anlagen derselben Art in einem "engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang", würden die Tierplätze zusammengezählt - bei Hansen also die 39 000 vorhandenen und 45 000 geplanten Mastplätze - zusammen 84 000. Ab 85 000 Plätzen bestünde die Pflicht zu einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
Heike Kubow von der Bürgerinitiative "Wendesse gegen industrielle Hähnchenmast" kündigt Widerstand an. "Der Mindestabstand von der Anlage bis zur nächsten Wohnbebauung sind 216 Meter." Der tatsächliche Abstand sei rund 230 Meter. "Aber man kann nicht davon ausgehen, dass die Abstandsregelung die gleiche bleibt, wenn dort die doppelte Anzahl Tiere gemästet werden", sagt Kubow. Der Widerstand der Bürgerinitiative bleibe selbstverständlich im legalen Rahmen, betont Kubow vor dem Hintergrund des jüngsten Anschlages.
Außer dem Bauvorhaben in Wendesse seien dem Landkreis keine weiteren Bau- oder Ausbaupläne von Hähnchenmastanlagen im Landkreis bekannt, sagt Kühn.
Christoph Ehlers, Betreiber der Anlage in Solschen, bestätigt: "Momentan habe ich mir über eine Erweiterung noch gar keine Gedanken gemacht." Der Betreiber der Alvesser Anlage Christoph Gerecke wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Der Hohenhamelner Hähnchenmäster Michael Löhr war gestern telefonisch nicht zu erreichen.
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